Die Körpersprache des Hundes verstehen

Die Körpersprache des Hundes verstehen

Hunde kommunizieren mittels Gestik, Mimik, Lautäußerungen und Berührungen. Zu verstehen, welche Körpersprache der Hund verwendet, und wie er menschliches Verhalten einordnet, ist im Mensch-Hund-Verhältnis wichtig. Es gibt körpersprachliche Ausdrucksformen bei Hunden, die Rückschlüsse auf Gemütszustand und Verhalten erlauben. So kann man bei einiger Übung erkennen, ob ein Hund entspannt, aufmerksam, aggressiv oder furchtsam ist. Wichtige Informationen dazu erhältst Du hier.


Warum ist es vorteilhaft, die Körpersprache beim Hund deuten zu können?

Hunde kommunizieren nicht nur mit ihren Artgenossen, sondern auch mit Menschen. Sie teilen mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln mit, ob Ihnen Situationen angenehm sind, oder sie sich bedroht fühlen. Kannst Du die wichtigsten Ausdrucksformen in der Kommunikation des Hundes richtig deuten, kannst Du Dein Verhalten danach ausrichten und unangenehme Situationen vermeiden.
Auch der Mensch sendet dem Hund Signale. Allerdings interpretiert der Hund diese oft anders als vom Menschen beabsichtigt. Daher kommt es immer wieder zu teils gefährlichen Missverständnissen. Das Verständnis, wie Hunde kommunizieren und wie menschliche Körpersprache auf den Hund wirkt, ist daher auch aus diesem Grund wichtig.

Zwei Beispiele dazu: Wenn man den Hund mit einem breiten Lachen ansieht, kann dieser das als Zähne zeigen und damit als Drohgebärde interpretieren. Ärgert man sich über seinen Hund und ruft diesen mit einer verspannten Körperhaltung zu sich, motiviert dies den Hund nicht besonders, weil er eine derartige Körpersprache als wenig einladend empfinden wird.


Häufige Probleme bei der Interpretation hündischen Kommunikationsverhaltens

Manche Ausdrucksformen sind nicht immer eindeutig einzuordnen. Oft machen feine Nuancen einen Unterschied. In der Praxis muss allerdings eine Einschätzung oft innerhalb kürzester Zeit erfolgen. Dazu kommt, dass immer auch die konkrete Situation zu berücksichtigen ist. Es macht einen Unterschied, ob der Hund seinem Besitzer gegenübertritt oder einem Fremden. Außerdem gibt es Hunderassen, die körperliche Besonderheiten aufweisen wie Schlappohren, extrem kurzes Fell oder kupierte Schwänze, was die Beobachtung erschwert. Dieser Unschärfen muss man sich bei jeder Hundebeobachtung bewusst sein.


Die einzelnen Körperhaltungen des Hundes und ihre Bedeutung


Der entspannte Hund

Entspannte Hunde tragen die Rute locker nach unten hängend, das Gewicht ist auf alle Beine gleichmäßig verteilt, was zu einem lockeren Stand führt. Das Maul ist leicht geöffnet, die Zunge sichtbar. Der Kopf wird hoch, aber nicht gestreckt getragen.
Sind Hunde sehr entspannt, legen Sie sich oft auf die Seite oder den Rücken. Hier musst Du aber aufpassen: Dies kann auch Ausdruck großer Angst und totaler Unterwerfung sein. Diesen Unterschied kann oft nur jemand beurteilen, der mit dem Hund sehr vertraut ist.

Der aufmerksame Hund

Ist der Hund aufmerksam, trägt er die Rute waagerecht und bewegt sie unter Umständen leicht. Die Körperhaltung ist aufrecht, aber nicht steif. Die Ohren richten sich nach vorne, die Augen sind weit geöffnet und blicken interessiert, aber nicht starr. Das Maul ist geschlossen, es kommt zu einer Verlagerung des Gewichts auf die Vorderläufe, der Körper ist leicht nach vorne gestreckt.


Der gestresste Hund

Stress bei Hunden kann durch die Umgebung ausgelöst werden oder auch andere Ursachen haben, zum Beispiel hormonelle Vorgänge im Körper, Schmerzen oder Unwohlsein. Befindet sich ein Hund in diesem Gemütszustand, kannst Du das zumeist an folgenden Anzeichen erkennen: Die Körperhaltung ist insgesamt geduckt, die Rute wird gesenkt getragen. Die Mundwinkel werden etwas zurückgezogen, die Atmung ist beschleunigt. Der Gang des Hundes wirkt schleichend und unsicher. Die Ohren sind zurückgelegt, die Pupillen geweitet.


Der dominant-aggressive Hund

Ein aggressiver, drohender, zu einem Angriff bereiter Hund ist in der Regel leicht zu erkennen. Der Körper wird aufgerichtet, der Hund macht sich groß, streckt den Brustkorb heraus. Das Fell ist gesträubt. Die Rute versteift sich, wird hoch aufragend getragen und kann dabei leicht bewegt werden. Insgesamt ist die Körperhaltung starr und steifbeinig, Körper und Ohren richten sich nach vorne. Stirn und Nasenrücken liegen in Falten. Die Lippen werden hochgezogen, Zähne und Zahnfleisch sind bei geöffnetem Maul gut sichtbar. Der Blick ist fokussiert und gerade nach vorne gerichtet, die Pupillen sind oftmals verengt.


Der furchtsam-aggressive Hund

Die hier beschriebene Körpersprache drückt auch Aggression aus, allerdings ist der Hund hier nur unter Druck zum Angriff bereit. Primär drückt er seine Angst aus, macht aber klar, dass er sich bei fortdauernder Bedrohung nicht unterordnen will.
Die Rute wird zwischen den Beinen getragen, der Körper ist geduckt, das Fell sträubt sich, die Ohren sind zurückgelegt, die Pupillen geweitet. Die Lefzen sind nur leicht hochgezogen, die Zähne dadurch nur etwas sichtbar. Im Gegensatz zum dominant- aggressiven Körperausdruck wird hier die Aggression milder zum Ausdruck gebracht und mit Elementen der Furcht verbunden. Man spricht daher auch vom defensiv drohenden Verhalten.


Die aktive Unterwerfung

Zeigt der Hund das im Folgenden dargestellte Verhalten, fürchtet er sich und bietet seine Unterwerfung an: Der Körper ist geduckt, die Ohren zurückgelegt, die mitunter leicht wedelnde Rute ist gesenkt. Der Hund hebt eine Pfote und versucht, das dominante Gegenüber abzulecken oder leckt in die Luft. Mit diesen Beschwichtigungsgesten versucht der Hund, die Situation zu entschärfen.


Die totale Unterwerfung infolge extremer Furcht

Beobachtest Du diese Körpersprache beim Hund, empfindet er sehr große Furcht: Der Hund legt sich auf den Rücken, die Rute befindet sich zwischen den Beinen. Bauch und Kehle sind frei, die Ohren flach angelegt. Der Hund dreht den Kopf zur Seite und vermeidet jeden direkten Blickkontakt. Dazu schließt er oft auch die Augen. Der Hund demonstriert seine vollkommene Unterwerfung mit dem Ziel, jegliche Eskalation zu vermeiden.

Mit diesen 7 Ausdrucksformen hast Du  einen groben Überblick. Wenn du dich näher in das Thema einlesen möchtest, empfehlen wir Körpersprache des Hundes: Ausdrucksverhalten erkennen und verstehen (Link) von Frauke Ohl.

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